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IuniusBrutus
Greycel
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- Joined
- May 8, 2025
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Es ist erstaunlich, incels.is gefunden zu haben. Es ist der erste Ort an dem ich jemals diesen Beitrag schreiben würde. Also erlaube ich mir, ein wenig weiterauszuholen. Vielleicht habt ihr Lust, es zu lesen, Brüder.
Übertriebener Hass und nicht enden wollende Verzweiflung scheinen die oberflächlichen Charakteristika für uns Incels zu sein. Wer ein paar Stunden hier im Forum verbracht hat, sieht ganz andere persönliche Eigenschaften der Incels.
Warum sind wir wie wir sind? Warum ist der Rest der Welt so wie er ist? Diesen Fragen werden hier wieder und wieder thematisiert. Hier nun meine bescheidene Meinung dazu.
Sei dir sicher, ich bin älter als du. Deutlich älter. Die Wahrscheinlichkeit, dass mein Incel-Dasein nur eine temporäre Phase ist und sich schlagartig in ein paar Monaten auflöst, ist seit zwei Jahrzehnten überholt. Ich habe im Incel-Game alle Achievements auf Steam, jedes Easter Egg ist gefunden.
All das Geschwafel zum Self Improvement lässt sich für mich schnell abhaken. Ich bin Akademiker, habe einen gut bezahlten Job, einen neuen Wagen, eine ordentliche Wohnung, bin groß, bin sportlich, bin stets höflich und respektvoll zu Fremden. Ich bin überzeugt, dass ich meinen Beitrag zu einer zivilisierten Gesellschaft erfüllt habe. Zumindest die Teile, die ich auch eigenständig beeinflussen kann.
Genau das führt jedoch zu meinem Hass als Incel auf die Welt. Es ist aber nicht die Wut, dass die anderen mich nicht hineingelassen haben in diesen Club der Intimität, Partnerschaft und Liebe. Es ist der Hass auf mich, weil ich seit drei Jahrzehnten so tue als gehöre ich dazu.
Ich will das an ein paar Beispielen erklären. Vor ein paar Tagen habe ich mich mit meinen Kollegen über Wochenendausflüge in Großstädte unterhalten. Was unternimmt man dort, wo geht man essen, welche Abendveranstaltungen besucht man, Museum oder Shopping. Ich mache auch solche Trips, aber eben immer nur allein - nie mit einer Frau. Ich gehe ganz woanders essen als verliebte Paare. Ich schaue ganz andere Kinofilme als Paare.
In Small Talk mit Kollegen verschweige ich das aber. Ich bestätige ihre Version von Pärchenausflügen. Ich möchte einfach dazugehören.
Genau solche Situationen spielen sich seit vielen Jahren ständig ab. Schon als Teenager oder Student habe ich meinen Freunden zugestimmt, wie die "Weiber" nun einmal sind. Auf Familienfeierlichkeiten habe ich ganz natürlich zugestimmt, welche Herausforderungen junge Familien zu überwinden haben.
Ich rede mein ganzes Leben so als sei der Ablauf von Teenager-Liebe bis zur dritten Ehe das natürliche Lebenskonzept. Nichts davon verstehe ich aber. Ich kenne es nur aus dem Fernsehen. Ich weiß nichts gesichert über Sex. Ich weiß nichts gesichert über Beziehungen. Ich weiß überhaupt nicht gesichert, wie Frauen anders sind als Männer.
Die Welt um mich spricht eine Sprache, die ich nie gelernt habe. Ich kenne nur ein paar einfache Floskeln. Aber nie, nie, nie habe ich öffentlich zugegeben, dass ich diese Sprache nicht verstehe. Bis zu diesem Moment hier.
Ich bin es, der sein Incel-Dasein außerhalb meiner Wohnung komplett verschweigt. Ich handle ständig gegen mich. Natürlich habe ich auch keine Interesse, anderen von meinem Incel-Dasein zu erzählen. Fuck 'em! Aber ich handle damit auch gegen meine Interessen.
Warum gehe ich an Orte an den Paare sich als "das Normale und Richtige" darstellen dürfen? Warum höre ich dem Gejammer von Frauen zu, wie schwer sie es im Leben doch haben? Warum lassen ich mir von meiner Verwandten nur eine einzige Beleidigung gefallen, warum ich noch unverheiratet bin?
Das ist doch total krank, dass ich so lebe. Da bin ich tausend Mal lieber allein unterwegs ohne diese übermächtige Dominanz von Paare. Wie viel besser wäre es, einen von euch auf ein Bier zu treffen als eine überteuerte Hochzeitsfeier im Familienkreis zu besuchen.
Seit einigen Monaten weiß ich also zwei wichtige Punkte.
- Ich werde dem Gelaber über das natürliche zwischenmenschliche Leben nicht mehr zustimmen. Ich halte einfach die Schnauze. Ich suggeriere nicht mehr, dass ich dazu gehören würde. Ich halte einfach die Schnauze und verpisse mich!
- Mein Leben allein ist anders. Aber es ist okay, ich kann es mir angenehm machen. Es gibt keinen Grund, es den Pärchen da draußen zu erklären.
So weit meine Meinung als alter Incel. Falls euch meine Meinung zu Sexualität interessiert, könnt ihr ja kommentieren. Das mache ich noch einen zweiten Rundumschlag dazu.
Ich find euch okay!
Übertriebener Hass und nicht enden wollende Verzweiflung scheinen die oberflächlichen Charakteristika für uns Incels zu sein. Wer ein paar Stunden hier im Forum verbracht hat, sieht ganz andere persönliche Eigenschaften der Incels.
Warum sind wir wie wir sind? Warum ist der Rest der Welt so wie er ist? Diesen Fragen werden hier wieder und wieder thematisiert. Hier nun meine bescheidene Meinung dazu.
Sei dir sicher, ich bin älter als du. Deutlich älter. Die Wahrscheinlichkeit, dass mein Incel-Dasein nur eine temporäre Phase ist und sich schlagartig in ein paar Monaten auflöst, ist seit zwei Jahrzehnten überholt. Ich habe im Incel-Game alle Achievements auf Steam, jedes Easter Egg ist gefunden.
All das Geschwafel zum Self Improvement lässt sich für mich schnell abhaken. Ich bin Akademiker, habe einen gut bezahlten Job, einen neuen Wagen, eine ordentliche Wohnung, bin groß, bin sportlich, bin stets höflich und respektvoll zu Fremden. Ich bin überzeugt, dass ich meinen Beitrag zu einer zivilisierten Gesellschaft erfüllt habe. Zumindest die Teile, die ich auch eigenständig beeinflussen kann.
Genau das führt jedoch zu meinem Hass als Incel auf die Welt. Es ist aber nicht die Wut, dass die anderen mich nicht hineingelassen haben in diesen Club der Intimität, Partnerschaft und Liebe. Es ist der Hass auf mich, weil ich seit drei Jahrzehnten so tue als gehöre ich dazu.
Ich will das an ein paar Beispielen erklären. Vor ein paar Tagen habe ich mich mit meinen Kollegen über Wochenendausflüge in Großstädte unterhalten. Was unternimmt man dort, wo geht man essen, welche Abendveranstaltungen besucht man, Museum oder Shopping. Ich mache auch solche Trips, aber eben immer nur allein - nie mit einer Frau. Ich gehe ganz woanders essen als verliebte Paare. Ich schaue ganz andere Kinofilme als Paare.
In Small Talk mit Kollegen verschweige ich das aber. Ich bestätige ihre Version von Pärchenausflügen. Ich möchte einfach dazugehören.
Genau solche Situationen spielen sich seit vielen Jahren ständig ab. Schon als Teenager oder Student habe ich meinen Freunden zugestimmt, wie die "Weiber" nun einmal sind. Auf Familienfeierlichkeiten habe ich ganz natürlich zugestimmt, welche Herausforderungen junge Familien zu überwinden haben.
Ich rede mein ganzes Leben so als sei der Ablauf von Teenager-Liebe bis zur dritten Ehe das natürliche Lebenskonzept. Nichts davon verstehe ich aber. Ich kenne es nur aus dem Fernsehen. Ich weiß nichts gesichert über Sex. Ich weiß nichts gesichert über Beziehungen. Ich weiß überhaupt nicht gesichert, wie Frauen anders sind als Männer.
Die Welt um mich spricht eine Sprache, die ich nie gelernt habe. Ich kenne nur ein paar einfache Floskeln. Aber nie, nie, nie habe ich öffentlich zugegeben, dass ich diese Sprache nicht verstehe. Bis zu diesem Moment hier.
Ich bin es, der sein Incel-Dasein außerhalb meiner Wohnung komplett verschweigt. Ich handle ständig gegen mich. Natürlich habe ich auch keine Interesse, anderen von meinem Incel-Dasein zu erzählen. Fuck 'em! Aber ich handle damit auch gegen meine Interessen.
Warum gehe ich an Orte an den Paare sich als "das Normale und Richtige" darstellen dürfen? Warum höre ich dem Gejammer von Frauen zu, wie schwer sie es im Leben doch haben? Warum lassen ich mir von meiner Verwandten nur eine einzige Beleidigung gefallen, warum ich noch unverheiratet bin?
Das ist doch total krank, dass ich so lebe. Da bin ich tausend Mal lieber allein unterwegs ohne diese übermächtige Dominanz von Paare. Wie viel besser wäre es, einen von euch auf ein Bier zu treffen als eine überteuerte Hochzeitsfeier im Familienkreis zu besuchen.
Seit einigen Monaten weiß ich also zwei wichtige Punkte.
- Ich werde dem Gelaber über das natürliche zwischenmenschliche Leben nicht mehr zustimmen. Ich halte einfach die Schnauze. Ich suggeriere nicht mehr, dass ich dazu gehören würde. Ich halte einfach die Schnauze und verpisse mich!
- Mein Leben allein ist anders. Aber es ist okay, ich kann es mir angenehm machen. Es gibt keinen Grund, es den Pärchen da draußen zu erklären.
So weit meine Meinung als alter Incel. Falls euch meine Meinung zu Sexualität interessiert, könnt ihr ja kommentieren. Das mache ich noch einen zweiten Rundumschlag dazu.
Ich find euch okay!